PANANDINA         América Latina en Austria

Artikel

Landeskunde

EINIGE CHARAKTERISTIKEN DER BEVÖLKERUNG UND DER WIRTSCHAFTLICHEN RESSOURCEN LATEINAMERIKAS

Von Dennis Chávez de Paz*

 

Lateinamerika hat in den letzten Jahren anhaltend ein durchschnittlich jährliches Wirtschaftswachstum von 5% gehabt, und es ist abzusehen, dass dieses Wachstumsniveau für die kommenden Jahre aufrechterhalten bleibt. In diesem Artikel werden einige Merkmale des wirtschaftlichen Potentials der Region beschrieben.

 

Bevölkerung und Territorium

Lateinamerika setzt sich aus 20 Ländern zusammen, die gemeinsam eine Bevölkerung von ca. sechshundert Millionen Menschen mit ähnlichem kulturellen Hintergrund. Fast zwei Drittel dieser Bevölkerung sprechen Spanisch, ein Viertel Portugiesisch (Brasilien) und die 8,5 Mio. Einwohner von Haiti sprechen Französisch und Kreolisch. Aber selbst diese Menschen bedienen sich der spanischen Sprache, insbesondere in geschäftlichen Beziehungen. Lateinamerika hat ein Territorium von ca. zwanzig Millionen Quadratkilometer.

 

Die durchschnittliche jährliche Rate des Bevölkerungswachstums in Lateinamerika ist nach wie vor eine der höchsten der Welt, obwohl man eine Tendenz zur Verminderung beobachten kann. In den letzten Zwanzig Jahren sank diese Rate von 2,14% auf 1,96%. Die Bevölkerung ist überwiegend jung. Ungefähr 65% der Bevölkerung ist jünger als 30 Jahre. (siehe Grafik 1)

 

Grafik 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

    Quelle: UNO, grün = Männer, rot = Frauen

 

Überwiegend Stadtbevölkerung

Zwei Drittel der Bevölkerung Lateinamerikas konzentrieren sich in den Städten. Die meist bevölkerten Städte sind:

 

· Mexico Stadt                 : 18,3 Millonen Einwohner

· São Paulo                      : 17,5 Millonen Einwohner

· Buenos Aires                 : 13,0 Millonen Einwohner

· Lima                               :   7,2 Millonen Einwohner

· Santiago                        :   5,4 Millonen Einwohner

· Bogotá                            :   3,9 Millonen Einwohner

· Caracas                          :   3,7 Millonen Einwohner

 

Mineralien-Region

Lateinamerika ist sehr reich an Mineralien. Einige wichtige Vorkommen nach Ländern geordnet:

 

Argentinien: Blei, Zink, Zinn, Kupfer, Eisen, Mangan, Erdöl, Uran.

Bolivien: Zinn, Erdgas, Erdöl, Zink, Wolfram, Antimon, Silber, Eisen, Blei, Gold, Lithium.

Brasilien: Eisen, Mangan, Bauxit, Nickel, Uran, Phosphat, Zinn, Gold, Platin, Erdöl.

Kolombien: Erdöl, Erdgas, Kohle, Eisen, Nickel, Gold, Kupfer, Smaragd.

Costa Rica: Wasserkraft.

Kuba: Kobalt, Nickel, Eisen, Kupfer, Mangan, Salz, Kiesel, Erdöl.

Chile: Kupfer (wichtigster Produzent der Welt), Eisen, Nitrat, Edelmetalle. 

El Salvador: Wasserkraft, geothermische Energie, Erdöl.

Ecuador: Erdöl, Erdgas, Gold.

Guatemala: Erdöl, Nickel, Antimon, Blei, Eisen, Wolfram.

Haiti: Marmor, Kalkstein, ohne Abbau: Kupfer und Gold.

Honduras: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink, Eisen.

Mexico: Eisen, Schwefel, Phosphat, Fluorit, Zink, Erdöl, Kupfer, Wismut, Blei, Mangan, Erdgas, Grafit, Silber, Antimon, Uran.

Nicaragua: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink, Eisen.

Panama: Kupfer, Kohle.

Paraguay: Wasserkraft.

Peru: Kupfer, Erdöl, Blei, Zink, Silber, Gold, Eisen, Kohle, Phosphat, Kali.

Dominikanische Republik: Nickel, Bauxit, Gold und Silber.

Uruguay: Wasserkraft.

Venezuela: Erdöl (OPEC), Erdgas, Eisen, Gold, Bauxit, Kohle, Zink, Kupfer, Blei, Silber, Phosphat, Mangan, Titan, Diamanten, Wasserkraft.

 

Touristisches Potential

Lateinamerika ist eine Region mit großer ökologischer und touristischer Vielfalt.

 

In der Region befinden sich die längsten und wasserreichsten Flüsse der Welt:

 

· Der Amazonas (Peru und Brasilien) ist 6437 km lang.

· Der Paraná in Paraguay ist 2940 km lang.

· Der Rio Grande in Mexiko ist 3034 km lang.

· Der Madeira in Brasilien, einschließlich Nebenflüssen, ist 3240 km lang.

· Der Titikaka-See (Peru und Bolivien) hat eine Fläche von 8288 km², 302 m Tiefe und liegt 3817 m über dem Meeresspiegel.

· Die Fläche des Maracaibo-Sees in Venezuela beträgt 3512 km²  

· Die Fläche des Nicaragua-Sees ist ca. 8029 km²

· Erwähnenswert sind noch die wunderschönen Wasserfälle von Iguazú (zwischen Brasilien,Uruguay und Paraguay).

 

Zonen von archäologischer Wichtigkeit

 

· Mexiko: Azteca und Maya Kultur

· Mittelamerika: Maya Kultur

· Andenländer Bolivien, Ecuador und Peru: Inka Kultur

· Chile: Die Osterinsel

 

Integrationsmechanismen des lateinamerikanischen Marktes

Die Wirtschaftsentwicklung der lateinamerikanischen Länder hat in den letzten 30 Jahren mehrere Integrationsprozesse hervorgebracht:

 

MERCOSUR

“Mercado Común del Sur” – Gemeinsamer Markt des Südens - wurde 1991 gegründet. Die Mitgliedsländer sind Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und zuletzt ist Venezuela dazugekommen.

 

La Comunidad Andina (CAN)

„Comunidad Andina de Naciones“ – Die Andengemeinschaft bestand ursprünglich aus Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und Venezuela. Chile verließ diese Organisation vor 3 Jahrzehnten und tritt 2006 wieder bei. Venezuela verließ den Pakt 2006, um Mitglied des MERCOSUR zu werden.

Vorgänger der Andengemeinschaft war „El Pacto Andino“- Der Andenpakt, der 1967 während der Politik der Importsubstitution konzipiert wurde.

Diese Organisation kennt man auch noch unter dem Namen „Grupo Andino“ oder „Acuerdo de Cartagena“ - Abkommen von Cartagena.

 

Mercado Común Centroamericano (MCCA)

Gemeinsamer zentralamerikanischer Markt wurde im Jahr 1962 von Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama gegründet.

Sein Hauptziel ist ein gemeinsamer Zolltarif und Beseitigung der Handelsbarrieren zwischen den Mitgliedsländern.

 

Comunidad del Caribe (CARICOM)

Die „Karibische Gemeinschaft” ist eine Organisation der Subregion Karibe.

Mitglieder sind: Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Dominica, Grenada, Guyana, Haiti, Jamaika, Montserrat, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, sowie Trinidad und Tobago.

 

NAFTA (North American Free Trade Agreement) o Tratado de Libre Comercio de América del Norte (TLCAN)

Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen ist eine Freihandelszone zwischen den USA, Kanada und Mexiko und wurde 1994 gegründet.

       Die Ziele sind:

· Die Beseitigung der Handelsbarrieren und die freie Bewegung von Gütern und Dienstleistungen zwischen den Mitgliedsländern.

· Die Förderung gerechte Wettbewerbsbedingungen in der Freihandelszone.

· Die effektive Regelung und der Schutz des geistigen Eigentumsrechtes.

· Die Implementierung und Anwendung von effektiven Verträgen, sowohl für die Verwaltung als auch für die Lösung von Streitigkeiten.

 

Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA)

Die Amerikanische Freihandelszone begann mit dem Amerika-Gipfel in Dezember 1994 in Miami.

Besteht aus der 20 Ländern Lateinamerikas und die 14 Länder der Karibik.

Bis jetzt hat sich die ALCA aber nicht wirklich durchsetzen können.

In Südamerika hat nur Kolumbien ein Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichnet. Die Ratifizierung durch die anderen Staaten ist noch offen, so wie der Fall Perus, welches Parlament kürzlich das Freihandelsabkommen verabschiedet hat.

In Zentralamerika hat El Salvador wichtige Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet.

 

Zusätzlich zu diesen Integrationsprozessen streben alle lateinamerikanischen Ländern nach einer besseren Eingliederung in den Weltmarkt durch bilaterale oder multilaterale Abkommen, insbesondere mit der Europäischen Union und asiatischen Ländern.

 

Die Wachstumsaussichten der Volkswirtschaften Lateinamerikas machen die Region attraktiv für die Investoren und man erwartet, dass die wirtschaftliche Stabilität aufrecht erhalten bleibt.

 

*Dr. der Soziologie, Magister der Wirtschaft und Rechtsanwalt.

Mehr Details...

Ins Deutsche übersetzt von Rodrigo Sarmiento

12. März 2007

 

 

español